Unbekannte wollten Maibaum-Aufstellung vereiteln

Fast hätten die Baldersheimer eine üble Überraschung erlebt. Sie entdeckten durch Zufall, daß Unbekannte das Loch für ihren Maibaum zubetoniert hatten.

Politikerreden soll ja manchmal der Makel anhaften, daß sie nicht jedermann interessieren. Ähnlich verhält es sich mit deren Grußworten. Manchmal ist das gut so, wie unser Beispiel zeigt:

Als am vergangenen Sonntag beim St.Georgs-Ritt wieder etliche dieser Reden und Grußworte anstanden, nutzte Bernd Geißendörfer, Chef der Baldersheimer Bläserjugend die Zeit, um sich so seine Gedanken zu machen. Über den Maibaum, das Loch dazu und die damit verbundene Prozedur. Gleich neben der Stelle, wo diese in den nächsten Tagen über die Bühne gehen sollte, hatten er und seine Kollegen gerade vorher ihr Standkonzert gespielt.

Franz Mark und Bernd Geißendörfer begutachten das betonierte Loch des Maibaumes in Baldersheim. Im Hintergrund rückt schon schweres Gerät an.

Er lupfte also die Bretter, die das Loch in den Monaten außerhalb des Mai abdecken, während aus der Ferne das Hoch auf Roß und Reiter erklang.
Was er sah, ließ ihn beinahe das Mundstück seines Instruments verschlucken. Hatten doch Unbekannte das Loch, in dem ab Dienstagabend die geschmückte Birke ihren Platz finden sollte, mit Beton ausgegossen.
Umgehend verständigte er seinen Vorsitzenden Franz Mark. Schließlich ist die Baldersheimer Kapelle für das Aufstellen des Maibaums verantwortlich. Und man stelle sich nur die langen Gesichter vor, hätte man den „Scherz“ erst beim eigentlichen Akt bemerkt.

Glück im Unglück also. So rückten Geißendörfer, Mark und einige andere starke Männer aus Baldersheim an, um die etwa fünf Eimer mittlerweile gut gehärteten Betons zu entfernen. Da die Baldersheimer Kapelle den oder die Täter nicht im eigen Ort vermutet, richten sich die Ermittlungen nun gegen Bauherren im Umkreis von zehn Kilometern, die in letzterer Zeit betoniert haben und dabei vielleicht etwas zuviel Speis angerührt haben. Für die Baldersheimer erwies sich jedenfalls als günstig, daß einige von ihnen nicht auf alles hören, was Politiker so erzählen.

(c) mainpost – Christian Schnell

Musiker planen Fest an der Reichelsburg

Großes plant die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth in diesem Jahr. Das legendäre Burgfest auf der Reichelsburg, letztmals vor zehn Jahren vom Schützenverein veranstaltet, soll wieder zum Leben erweckt werden. So war es bei der Jahreshauptversammlung der Musiker zu hören. Doch vorher berichtete Vorsitzender Franz Mark über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr. Sein besonderes Dankeschön galt Josef Hoos für die Trompetenausbildung der Jungmusikanten sowie für zahlreiche Vereinsarbeiten. Eine Bereicherung wäre es laut Mark, wenn die älteren Musikanten wieder aktiv in der Kapelle teilnehmen würden. Siegfried Graf, seit einem Jahr Dirigent der Kapelle, berichtet von 41 Proben und acht Registerproben. Musikalischer Höhepunkt im laufenden Jahr soll ein Wertungsspielen in Willanzheim sein. Des weiteren sei ein Ausflug ins Allgäu geplant. Bei den Neuwahlen gab es wenig Änderungen. Vorsitzender bleibt Franz Mark, sein Stellvertreter ist Anton Deppisch. Schriftführerin ist nun Ina Heidschmidt, Stellvertreter ist Oskar Ernst. Die Kasse führt Lioba Kinzinger, vertreten wird sie von Edith Körner. Weitere Ausschußmitglieder sind Werner Flury, Klaus Wagenpfahl und Roland Haaf. Kassenprüfer sind Paul Metzger und Susanne Bauer. Der neue Vergnügungswart heißt Michael Neckermann.

Da es mit den Trachten nicht zum Besten steht, wurde der Kauf neuer Hosen auf eigene Kosten beschlossen. Ebenfalls wurde schriftlich eine Bitte an die Stadt Aub gerichtet, daß der Proberaum im alten Schulhaus saniert wird.

Das Hauptaugenmerk ist momentan allerdings die Organisation des Reichelsburgfestes gerichtet. Sämtliche Genehmigungen dafür wurden inzwischen eingeholt. Unter dem Motto „Der Truchseß lädt ein“ soll das Reichelsburgfest wieder Bestandteil im alljährlichen Veranstaltungskalender werden. Als Termin ist heuer der 8. und 9. Juni geplant. Damit will man die Tradition der 50er Jahre wieder aufleben lassen. Viel Arbeit steht den Baldersheimer Musikern bis dahin bevor. Eine Brücke soll erbaut werden. Lichterketten sollen bis nach Aub und Baldersheim gezogen werden. Auf dem Burgfried sollen die Kapellen spielen. Dazu plant man Essen aus dem Mittelalter, dargereicht von Bedienungen in historischen Gewändern. Zur Zeit ist man noch auf der Suche nach einer Person, die den Truchseß von Baldersheim darstellen soll. Der ehemalige Burgherr soll im historischen Gewand die Wacht über die zwischen Aub und Baldersheim gelegene Burg halten.

Aufrechte Menschen geformt

Erinnerungen aus dem Schulleben wurden wach, als Lehrer Arthur Knötgen mit „Ehemaligen“ seinen 75. Geburtstag feierte.

Zehn Jahre, genauer von 1953 bis 1963 war Artnur Knötgen als Oberlehrer in Baldersheim tätig. Gut muß die Erinnerung an den ehemaligen Pauker gewesen sein, sonst hätten nicht von über einhundert namentlich bekannten „Schülern fast alle den Weg zum Schülertreffen gefunden. Bis aus Bremen und aus der Schweiz kamen einige. Im Rahmen des Musikfestes trafen sich die Jahrgänge 1940 bis 1952, um alte Erlebnisse aufzufrischen und nachträglich den 75. Geburtstag ihres Lehrers zu feiern.

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Josef Unsleber, Mitinitiator des Treffens, brachte es auf den Punkt: „Es soll der Schulalltag wieder lebendig werden, Streiche aber auch Schicksalsschläge sollen ausgetauscht werden.“ Ein großes Lob habe sich der ehemalige Lehrer verdient, daß er aufrechte Menschen geformt hat.

Ein kleines Rahmenprogramm ließen sich die ehemaligen Schüler einfallen. Gerd und Margarethe Bauer sowie Marianne Neckenmann besangen Anekdoten aus dem Schulalltag. Otto Haaf, mit Lederhose und Ranzen als Schüler verkleidet, ließ den Tagesablauf in der Schule lebendig werden. Regelmäßig begann der Unterrichtstag mit einem Gebet und einem Gedicht. Danach mußte der Barometerstand interpretiert werden. Auch Amüsantes konnten die Schüler dabei hören. So war man einige Tage lang gut angesehen, wenn man nach einem Schlachtfest dem Lehrer Würste und Kesselsuppe mitbrachte.

Recht rüstig präsentierte sich Arthur Knötgen anschließend. Zwar habe ihn in letzter Zeit das Rheuma geplagt, doch sei es bei dem Gedanken wieder an seine alte Wirkungsstätte fahren zu dürfen, plötzlich wie weggeblasen gewesen. Nur der Zustand des ehemaligen Schulhauses mache ihm Sorgen. „Die Vorhänge habe ich noch angeschafft. Und das ist mindestens 32 Jahre her.

Stryjski, der seit seinem 16. Lebensjahr malt und heute in Ochsenfurt wohnt, hatte schon zweimal im Ochsenfurter Galeriele ausgestellt und ist mit etwa 20 Aquarellen im Baldersheimer Schulhaus zu sehen. Dort haben die Initiatoren des Schülertreffens auch Fotos aus der damaligen Zeit zusammengetragen.(C) mainpost – Christian Schnell

Frischer Wind in der Jugenkapelle

Seit einigen Monaten weht bei der Jugend- und Trachtenkapelle im Ortsteil Baldersheim ein frischer Wind. Mit dem 25jährigen Christopher Dietl aus Aub konnte ein neuer Dirigent gewonnen werden, der verstärkt Wert auf qualitative Jugendausbildung setzt.

Jüngstes Ergebnis: Sieben Baldersheimer Jungmusiker wurden mit dem Jungendmusikerleistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet. Bisher hatte innerhalb der Kapelle nur ein Musiker diese Auszeichnung. Geprüft wurden die sieben Nachwuchsmusiker in den Klassen Klarinette, Tenorhorn und Trompete.

Dabei tat sich besonders Willy Rodriguez hervor, der zum besten Teilnehmer in der Klasse Tenorhorn avancierte. Nun bereiten sich die sieben Baldersheimer Jungstars auf die Prüfung für das silberen Leistungsabzeichen vor.

Sieben Baldersheimer Jungmusiker wurden mit dem Jugendmusikerleistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet: hinten v.l. Matthias Bach, Bernd Geißendörfer, Michael Neckermann, vorne v.l. Willy Rodriguez, Doris Pfeuffer und Rainer Pfeuffer. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Paul Metzger.

Dirigent Dietl lobte das persönliche Engagement seiner Nachwuchsbläser: „Solche Prüfungen sind für junge Musiker sehr wichtig. Dadurch steigert sich die Qualität der Darbietung ganz enorm.“

Wer die Jugend- und Trachtenkapelle Baldersheim live erleben will, kann dies bei einem Weihnachtskonzert am 19. Dezember in der Hemmersheimer Kirche tun.

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