Der Truchsess seilte sich ab
Der Truchsess persönlich gab sich auch dieses Jahr wieder die Ehre, auf die Reichelsburg im Wald zwischen Aub und Baldersheim zum mittlerweile schon zur Tradition gewordenen Reichelsburgfest der Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth einzuladen.
Truchsess Otto I (Otto Haaf), unterstützt von seinem gesamten Gefolge, insbesondere von Burgherrin Ina I (Ina Heidschmidt), nahm sich auch dieses Jahr wieder die Zeit, jeden Gast an der Zugbrücke per Handschlag persönlich zu begrüßen.
In einer Sänfte ließen sich Truchsess und Burgfräulein zu Beginn des Festes zur Bühne tragen. Feierlich überreichte Claus Menth als Stellvertreter des Bürgermeisters aus dem Ortsteil Aub am Samstag abend die Schlüssel der Burg für die Dauer des Festes an den Truchsess und sein Gefolge.
Eine waghalsige Einlage gab der Truchsess zu vorgerückter Stunde, als er sich von den Zinnen des Burgfriedes außen abseilen ließ. So manch einem Besucher stockte der Atem, als Otto I frei am Seil an der Außenseite des beleuchteten Turmes hing. Da hielt selbst Kaplan Gerd Greier aus Aub die Luft an, betete um himmlischen Beistand und machte sich nach eigenen Worten Sorgen über eine zusätzliche Beerdigung. Doch das Abseilmanöver verlief reibungslos und der Truchsess kam wohlbehalten am Boden an.
Im weiteren Verlauf des Festes ging es im Burghof eher beschaulich zu. Die am Spieß gegrillte Sau fand reißenden Absatz und in der Sommernacht im romantisch beleuchteten Burghof ließ es sich bei den musikalischen Darbietungen der Musikkapelle Gelchsheim gut feiern. Für späte Zecher aus der Stadt Aub hatten die Baldersheimer entlang des Weges durch den Wald wieder eigens eine Lichterkette verlegt.
Regen Zuspruch fand wieder das Fränkische Hochzeitsessen am Sonntag im Anschluss an den Gottesdienst. Vor der Essensausgabe bildeten sich schon Warteschlangen, noch ehe der Schlusssegen erteilt war. Am Nachmittag gab noch der Frauentanzkreis eine Einlage mit der Aufführung einiger Tänze.
Für das kommende Jahr, das Jahr des Auber Stadtjubiläums, kündigten die Musikanten aus Baldersheim und Burgerroth im Rahmen des Reichelsburgfestes schon jetzt die eine oder andere besondere Attraktion an.
© mainpost – Alfred Gehring
Wettspiele gegen Willanzheim
Auftritt beim Schlossfest in Gelchsheim
Auftritt Waldfest Mainbernheim
Singend und betend zur Kapelle
Zum traditionellen Gottesdienst am Pfingstmontag gehören die Prozessionen, mit denen die Gläubigen aus Aufstehen, Aub, Baldersheim, Bieberehren, Buch und Burgerroth singend und betend hinauf auf den sagenumwobenen Alten Berg nahe bei Burgerroth ziehen. Zum ersten Male schlossen sich auch Teilnehmer aus Gelchsheim, Osthausen und Oellingen den Wallfahrern in Baldersheim an.
Kaplan Gerd Greier, der zusammen mit Pfarrer Norbert Stroh und Pastoralreferent Burkhard Fleckenstein vor einigen hundert Gläubigen den Gottesdienst hielt, erinnerte an das Leben der Heiligen Kunigunde. Wie der geschichtsträchtige Ort mit seiner natürlichen positiven Ausstrahlung sei, so der Kaplan, auch Kunigunde trotz der Schicksalsschläge, die ihren Lebensweg durchkreuzten, ein positiver Mensch gewesen. Mit dem Gleichnis von dem halb leeren- oder halb vollen Glas verdeutlichte Gerd Greier die positive Lebenseinstellung, bei der, wie er sagte, die Menschen nicht nur wegen alles und jedem jammern und klagen sollen und alles nicht nur als schlecht ansehen, sondern auch das Gute und Schöne mit Dankbarkeit sehen und anerkennen.
Die Ehefrau von Kaiser Heinrich, die, entgegen der untergeordneten Rolle die Frauen spielten, Einfluss in Gesellschaft und Politik nahm, wurde zunächst als „Mutter des Volkes“ verehrt, bevor sie sich in ein Kloster zurückzog.
Noch vor Abschluss der von der Musikkapelle Buch unter der Leitung von Emil Leuchs umrahmten kirchlichen Feier zog der Duft von Steaks und Bratwürsten über den idyllisch gelegenen Platz, auf dem anschließend das Kunigundenfest gefeiert wurde.
Festumzug beim Bratwurstfest in Ochsenfurt
Kindergartenfest in Baldersheim
Wertungsspiel Grafenrheinfeld
In der Gruppe lernt sich’s leichter
Ein Instrument müsste man spielen können, wenn nur das langwierige Üben nicht wäre. Dass das Üben Spaß macht und sich Erfolge rasch einstellen, zeigen 33 Mädchen und Buben der Musikgemeinschaft Baldersheim/Burgerroth, die seit November ein Instrument lernen.
Die Baldersheimer Anne Friedel und Sebastian Mark haben die Leitung der so genannten Yamaha-Bläserklasse übernommen. Das Konzept der Yamaha-Bläserklasse war ursprünglich auf Schulen ausgerichtet. Ganze Klassen erhielten in einem zweijährigen Projekt die Möglichkeit, gemeinsam Instrumente zu erlernen. Aufgrund der Erfolge wurden auch die Musikvereine aufmerksam und zeigen mehr und mehr Interesse an dem Konzept.
So fasste auch die Musikgemeinschaft den Entschluss, das Projekt durchzuführen. Anne Friedel und Sebastian Mark ließen sich als Bläserklassen-Leiter ausbilden. Die wichtigsten Säulen dieser Ausbildung sind die Grundlagen des Instrumentalunterrichts und der Erwerb von den Grundkompetenzen auf den Bläserklassen-Instrumenten.
Methodentraining, didaktische Tipps, die systematische Anwendung des Unterrichtswerkes, also Aufbau der Lerneinheiten und deren Einsatz im Unterricht bis hin zum Projektmanagement von Bläserklassen wurden vermittelt.
Das pädagogische Konzept der Bläserklasse baut auf das Gruppenmusizieren mit Orchesterblasinstrumenten wie Flöte, Trompete, Posaune und Klarinette bis hin zur Tuba auf. Jede Musikerin und jeder Musiker erlernt systematisch eines der Instrumente und musiziert damit von Anfang an im Gruppenverband. Die Methode ermöglicht jedem Schüler schnelle musikalische und damit auch persönliche Erfolgserlebnisse.
Durch die Motivation und den Erfolg wird die Gruppengemeinschaft gestärkt und sorgt für ein positives Lernklima. Die Teamfähigkeit soll als wichtige Schlüsselqualifikation erworben werden.
Der Vorsitzende der Musikgemeinschaft Baldersheim/Burgerroth, Franz Mark, sieht hier auch die Möglichkeit, das Verhalten der Kinder in der Gruppe und ihr soziales Verhalten insgesamt zu fördern.
Im Oktober vergangenen Jahres trafen sich die Kinder zur ersten Probe. Bereits im November bestritten sie mit großem Erfolg ihren ersten Auftritt. Im März beteiligte sich die Bläserklasse am Auber Faschingszug. Insgesamt sind in diesem Jahr noch acht Auftritte geplant.
Wer die Baldersheimer Bläserklasse selbst einmal hören will hat am Sonntag (1. Juni) die Möglichkeit. Beim Kindergartenfest des Baldersheimer Kindergarten gibt es ein einstündiges Konzert der jungen Musikerinnen und Musiker.