Die Auber Kirchweih brachte in diesem Jahr ihren Gästen einige Neuerungen. So wurde erstmals ein Seifenkistenrennen auch für Erwachsene ausgetragen. Beim Kirchweihfestzug wurden Auber Persönlichkeiten in besonderer Weise herausgestellt.
Der Kirchweihsonntag begann mit dem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche. Ab 14 Uhr lud der Kirchweihumzug zum Thema „Auber Zeitreise“ ein, einen Blick auf die Geschichte der Gollachstadt zu werfen. Im Mittelpunkt standen heuer „Auber Söhne“, bekannte Persönlichkeiten, die in Aub geboren wurden oder hier gewirkt haben.
Besonders dargestellt wurden der Chirurg Johann Adam Schmidt, Kaspar Bausewein, Kammersänger des Bayerischen Märchenkönigs Ludwig II, Johannes Böhmus Aubanus, der im 16. Jahrhundert die wissenschaftlichen Volkskunde begründete sowie der Bildhauer Johann Georg Auwera, der in vielen Kirchen der Umgebung gewirkt hat.
Nach dem Umzug gab die Musikkapelle Ulsenheim auf dem Marktplatz ein Standkonzert, Festbetrieb herrscht rund um den Marktplatz und die Geschäfte hatten geöffnet. Ab 19 Uhr bot das Rhön-Quartett Stimmung und Unterhaltung vom Feinsten: „Blasmusik schöa und klee“.
Die Zugteilnehmer beim Auber Festzug mussten bei schwüler Hitze zwar ordentlich schwitzen, aber zum Glück verlief die Zugstrecke nur bergab. Insgesamt 32 Gruppen, Musikkapellen aus dem Ochsenfurter Gau, aus dem angrenzenden mittelfränkischen Land und aus dem nahen Baden-Württemberg, hatten sich auf der Straße zum Schützenhaus zum Festzug formiert.
Beeindruckend war alleine schon die Aufstellung, die sich über mehrere hundert Meter bis zum Waldrand hinzog. Neben den Musikkapellen hatten sich die örtlichen Vereine und Gruppen vom Sportverein bis zu den Fischern, vom Kindergarten bis zum Kirchenchor eingefunden, um mit der Stadtkapelle und ihren Gästen in festlichem Zug am Seniorenheim vorbei durch die romantischen Straßen der Altstadt zu ziehen. Gut unterhalten wurden die Zuschauer entlang der Zugstrecke von den musikalischen Darbietungen der Kapellen, die die verschiedensten Märsche spielten.
Zum Abschluss trafen sich die Zugteilnehmer ebenso wie die Festbesucher auf dem Festgelände unter dem Glasdach der Spitalbühne. Zur Freude der Gäste fanden sich die teilnehmenden Musikkapellen auf der Wiese vor dem Kräutergarten zu einem einzigen großen Chor zusammen. Spektakulär war das Bild von der Tribüne der Ehrengäste aus, die auf mehrere Hundert Musikanten blickten, die gemeinsam noch einige Stücke spielten und ihren Gemeinschaftschor mit der deutschen Nationalhymne auflösten.
Mit Musik von Ernst Mosch bis zum Radetzkymarsch, von der Rosamunde bis zu den Deutschmeistern zeigten die Schwindeligen 15 ihr breites Spektrum und bewiesen, dass sie nicht umsonst zu einer der beliebtesten im süddeutschen und alpenländischen Raum gehört. Die Soloauftritte beispielsweise des Trompeters oder des Tubisten rissen die rund 600 Gäste vor der Bühne zu Sonderbeifall hin, bei zahlreichen Stücken musste die Kapelle Zugaben spielen und als einer der Musiker mit seinem Alphorn auf einen der Biertische stieg, um dort seine Einlage alpenländischer Musik zu zelebrieren, war das Publikum begeistert.
Im Anschluss an den Blasmusikteil, den die Kapelle um rund eine Stunde verlängern musste, waren aus dem Auber Publikum nur lobende Worte zu hören. Kurz vor Mitternacht stand dann eine komplett andere Band auf der Bühne. Es waren zwar immer noch die gleichen Akteure, die hatten sich jedoch umgezogen und teilweise auch die Musikinstrumente gewechselt. Hartes von AC/DC stand nun auf dem Programm, Partymusik zum Mitmachen, Schlager und Rock’n Roll zum Mitmachen, Mitfeiern und Mittanzen.
„Im schönsten Wiesengrunde“ lautete das Motto des Festes des Musikvereins Willanzheim an und in der Hagenmühle im Breitbachtal. Den Beginn der Feier machte ein Gottesdienst im Freien, den der Männerchor des SV Willanzheim sowie die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth gestalteten. Letztere spielte auch zum Frühschoppen auf.
Den Nachmittag eröffnete laut Mitteilung des Vereins das Nachwuchsorchester die jungen Breitbachtaler, anschließend sorgten der Musikverein Bibergau und zu später Stunde die Musiker des Musikvereins Willanzheim für Unterhaltung. Ein Hingucker war der fränkische Handwerkermarkt, wo verschiedene Gewerke ihre Waren anboten. Von der Kräuterfee über Kupferdengler, Seifenmacher, Töpferkunst bis hin zu Kreativem aus Holz, Stoff oder Papier und Bienenprodukten, gab es einiges zu bewundern, wird gemeldet.
Der neue Truchseß heißt Josef. Josef Hoos hat es zusammen mit Ehefrau Sabine übernommen, in Nachfolge von Otto Haaf die Besucher des Reichelsburgfestes zu begrüßen. Am Samstag stand der neue Truchseß im Kostüm der historischen Figur erstmals auf der Zugbrücke zur Burgruine zwischen Aub und Baldersheim, um die Festbesucher per Handschlag willkommen zu heißen.
In seiner Rolle als selbst ernannter Hofmarschall des Reichelsburgfestes stellte Michael Neckermann das neue Truchseßpaar beim abendlichen Einzug auf dem Festplatz vor. Kurz und direkt war seine Vorstellung: „Hier steht er, der neue Truchseß, Josef und seine Burgfrau Sabine“. Er bedankte sich zugleich bei den beiden dafür, dass sie bereit waren, die Ämter zu übernehmen.
Bei der traditionellen Schlüsselübergabe am Samstagabend stellte Bürgermeister Robert Melber in der Figur eines Ratsherren fest: „Ihr Baldersheimer habt einen hohen Verschleiß an Truchseßen! Seit ich im Amt bin ist das jetzt schon der vierte. Den einen habt ihr durch einen anderen ersetzt, um ihn dann doch wieder zu aktivieren. Jetzt habt ihr einen ganz neuen. Habt ihr gegen den alten Truchseß geputscht?“
Der sei in den wohlverdienten Ruhestand getreten, erklärte der Nachfolger. „Aber was ist mit seiner Frau? Letztes Jahr begrüßte sie die Gäste, warum muss sie heute Spüldienst leisten?“ fragte der Ratsherr weiter. Darauf wussten selbst die sonst so schlagfertigen Baldersheimer nichts zu erwidern.
Ratsherr und Bürgermeister Melber übergab nach diesem Wortgeplänkel dann doch die Schlüssel der Burg für die Dauer des Festes an die neuen Amtsträger: „Ich habe heute gleich zwei Schlüssel dabei. Da des Truchseß? Weib eine sehr resolute Frau ist und manchmal selbst die Hosen an hat, habe ich für sie auch gleich einen eigenen Schlüssel mitgebracht,“ so Melber.
Obwohl die Witterung an diesem Abend etwas kühl war, hatte sich der Burghof schon beizeiten gut gefüllt. Beim zünftigen Ritterschmaus wurde kräftig zugelangt, so dass von der am Spieß gegrillten Sau bald nur noch das Gerippe übrig war. Die Rodheimer Musikanten machten ihrem Ruf als Stimmungskapelle alle Ehre und schafften es, verstärkt durch einige Aushilfen aus Baldersheim, schnell Stimmung in den Burghof zu bringen.
Nach Einbruch der Dunkelheit gab es als weiteren Höhepunkt ein Laientheater, bei dem unter Regie von Sven Lörner ein von Maria Hofmann getextetes Stück vom Teufelsschmied aufgeführt wurde. Der Teufelsschmied ist eine Sagengestalt, die in mittelalterlichen Zeiten eine Schmiede an der Gollach zwischen der Reichelsburg und dem alten Berg betrieben haben soll. Der jähzornige Schmied (im Schauspiel dargestellt von Sven Lörner) schaffte es, mit seinen Wutausbrüchen seine Kunden aus der örtlichen Bauernschaft zu vergraulen. Seine Ehefrau (Edith Derks) grämte sich darüber so, dass sie starb. Hoffnung sah der Schmied, als der Graf der Reichelsburg (Thorsten Knopf) um die Hand der schönen Schmiedstochter (Charlotte Kraft) anhielt. Die aber hatte ihr Herz schon an den Lehrbuben (Lorenz Igers) vergeben, so dass der Schmiedsvater aus lauter Wut über die widerspenstige schließlich fluchte: „Wenn du den Grafen nicht willst, soll dich doch gleich der Teufel holen!“ Gesagt, getan: Schon war der zur Stelle. Michael Neckermann gab dem Leibhaftigen die Gestalt, die sich die junge Schmiedstochter griff, über die Schulter warf und mit ihr in die Hölle fuhr. Der Graf hatte das Nachsehen, dem Schmied selbst war nicht mehr zu helfen. In der Sage zündete er seine Schmiede an, wurde selbst nie wieder gesehen und in hellen Vollmondnächten kann man angeblich heute noch in der Nähe der Teufelsschmiede das Schlagen des Schmiedes auf dem Amboss hören. Ob den Gästen, die zu Fuß durch den Wald zur Reichelsburg gekommen waren, im Nachhall dieser Geschichte auf ihrem Heimweg auch etwas unheimlich wurde, ist nicht bekannt.
Am Sonntag füllte sich der Festplatz rasch wieder. Bei strahlendem Sonnenschein zelebrierte Pfarrer Gregor Sauer einen von den Rittershäuser Musikanten musikalisch gestalteten Festgottesdienst auf der Burg und gleich im Anschluss daran bildete sich eine Warteschlange an der Essensausgabe. Fränkisches Hochzeitsessen in Form von gekochtem Rindfleisch mit Bandnudeln, Kren und Preiselbeeren war die Spezialität, die jedes Mal viele Liebhaber findet.
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