Hunderte von Gläubigen beteten und feierten

Die Kunigundenkapelle war das Ziel der Wallfahrer, die traditionsgemäß am Pfingstmontag zu dem sagenumwobenen Gemäuer zogen. Begleitet von Musikanten trafen die Gläubigen aus Aufstetten, Aub, Baldersheim, Bieberehren Burgerroth und Buch auf dem geschichtsträchtigen Alten Berg ein. Kaplan Alexander Eckert hielt vor Hunderten von Besuchern den Gottesdienst, der von den Bucher Musikanten unter der Leitung von Emil Leuchs mitgestaltet wurde. Unter dem Thema „Glauben wagen, mit Hoffnung leben“ ging der Geistliche auf die Heilige Kunigunde ein. Für die Ehefrau von Kaiser Heinrich war zeitlebens der Glauben die Quelle, aus der sie die Kraft schöpfte, ihren Mann bei den Regierungsgeschäften zu unterstützen und um sich vor allem um die armen, notleidenden am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen zu kümmern. Nach der kirchlichen Feier ließen sich zahlreiche Besucher von dem appetitlichen Essensduft verlocken trotz der kühlen Witterung an diesem idyllischen Platz zu bleiben und so das Kunigundenfest auf weltliche Weise zu feiern. Und die Auber Trachten- und Stadtkapelle heizte die Stimmung an.

Singend und betend zur Kapelle

Zum traditionellen Gottesdienst am Pfingstmontag gehören die Prozessionen, mit denen die Gläubigen aus Aufstehen, Aub, Baldersheim, Bieberehren, Buch und Burgerroth singend und betend hinauf auf den sagenumwobenen Alten Berg nahe bei Burgerroth ziehen. Zum ersten Male schlossen sich auch Teilnehmer aus Gelchsheim, Osthausen und Oellingen den Wallfahrern in Baldersheim an.

Kaplan Gerd Greier, der zusammen mit Pfarrer Norbert Stroh und Pastoralreferent Burkhard Fleckenstein vor einigen hundert Gläubigen den Gottesdienst hielt, erinnerte an das Leben der Heiligen Kunigunde. Wie der geschichtsträchtige Ort mit seiner natürlichen positiven Ausstrahlung sei, so der Kaplan, auch Kunigunde trotz der Schicksalsschläge, die ihren Lebensweg durchkreuzten, ein positiver Mensch gewesen. Mit dem Gleichnis von dem halb leeren- oder halb vollen Glas verdeutlichte Gerd Greier die positive Lebenseinstellung, bei der, wie er sagte, die Menschen nicht nur wegen alles und jedem jammern und klagen sollen und alles nicht nur als schlecht ansehen, sondern auch das Gute und Schöne mit Dankbarkeit sehen und anerkennen.

Die Ehefrau von Kaiser Heinrich, die, entgegen der untergeordneten Rolle die Frauen spielten, Einfluss in Gesellschaft und Politik nahm, wurde zunächst als „Mutter des Volkes“ verehrt, bevor sie sich in ein Kloster zurückzog.

Noch vor Abschluss der von der Musikkapelle Buch unter der Leitung von Emil Leuchs umrahmten kirchlichen Feier zog der Duft von Steaks und Bratwürsten über den idyllisch gelegenen Platz, auf dem anschließend das Kunigundenfest gefeiert wurde.

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