Neues Leben in alten Gebäuden

Die Zeit drängt, denn im November hatte der Auber Stadtrat beschlossen, den Umbau des alten Schulhauses in Baldersheim nicht über die Dorferneuerung abzuwickeln, sondern dafür Fördermittel aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zu beantragen. Die Antragsfrist endet zum Monatsende.

Um kurz vor Fristablauf aber dennoch rechtzeitig einen entsprechenden Antrag auf den Weg zu bringen, traf sich der Stadtrat jetzt zu einer Sondersitzung. Planer Felix Tannenberg erläuterte dem Gremium seine Planungen zum Umbau des alten Schulhauses zum Dorfgemeinschaftshaus.

Neues Konzept

Demnach gilt für das Gebäude formell immer noch die Nutzung als Schulhaus, ein Teil des Gebäudes wird noch immer als Lehrerwohnung geführt. Nach dem neuen Konzept werden alle Räume neu konzipiert. Im Kellergeschoss ist ein Gemeinschaftsraum, ein Lagerraum für die Baldersheimer Musikkapelle und ein weiterer Gruppenraum vorgesehen.

Im Erdgeschoss soll ein Saal entstehen, ein allgemeines Lager und WC-Anlagen, im Obergeschoss ein weiterer großer Saal, zwei WCs, und ein weiterer Lagerraum für die Musikkapelle. Im Dachgeschoss soll die Gasheizung für das gesamte Gebäude untergebracht werden. Daneben ist ein weiterer Gemeinschaftsraum vorgesehen. An das Gebäude soll ein Fahrstuhl angebaut werden. Die Baukosten belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf 560 000 Euro für den Umbau und 140 000 Euro für Honorare, zusammen auf rund 700 000 Euro.

Licht ins Musikheim

Grünes Licht vom Stadtrat bekam der Musikverein Baldersheim für sein Vorhaben, im Musikheim in der alten Schule in Baldersheim die Beleuchtung im Musikprobenraum und im Treppenhaus erneuern. Die alte Beleuchtung musste im Rahmen der Sanierung abgebaut werden. Die Kosten für die neuen Lampen belaufen sich auf 1750 Euro. Den Einbau übernimmt der Musikverein selbst. Der Stadtrat sprach sich einstimmig dafür aus.

Auftrag für die Treppe

Für die die Erneuerung der Treppe in der alten Schule in Baldersheim hat der Stadtrat den Auftrag vergeben. Auf die beschränkte Ausschreibung hin waren zwei Angebote eingegangen. Eines habe jedoch nicht gewertet werden können, da die Unterlagen unvollständig ausgefüllt worden seien, hieß es von der Verwaltung.

Treppe muss saniert werden

Die Treppe in der alten Schule muss saniert werden. Die Stufen sind ausgetreten und das Geländer hat nicht die notwendige Höhe. Für die Sanierung hat der Auber Stadtrat einen Posten im Haushalt vorgesehen. Eine Ausschreibung wird vorgenommen, bei der verschiedene Alternativen berücksichtigt werden sollen. Theo Theuerkaufer hatte im Rat die Frage aufgeworfen, ob es nicht besser wäre, die Treppe gleich ganz zu erneuern statt punktuell zu sanieren.

Renovierung Musikhaus

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Die Musikgemeinschaft Baldersheim/Burgerroth hat sich bereit erklärt, den Proberaum nach dem Einbau von neuen Fenstern zu renovieren. Für die Fensterauswechslung möchten wir uns bei der Stadt Aub nochmals recht herzlich bedanken.

Bei der von uns begonnenen Sanierung bauen wir eine zentrale Ölversorgung für die Öfen ein um die Frostprobleme für die Toiletten in Griff zu bekommen. Mit der Erneuerung der Elektroinstallation versprechen wir uns eine Reduzierung der Stromkosten. Da im gesamten Stockwerk die Decke in einem schlechten Zustand, ist bauen wir eine Holzdecke ein. Auch neue Türen werden von uns eingebaut.

Der erforderliche Unterhalt der Räumlichkeiten, wie Reinigung und Beschaffung von Heizöl wird seit jeher durch den Verein getätigt.

Aufrechte Menschen geformt

Erinnerungen aus dem Schulleben wurden wach, als Lehrer Arthur Knötgen mit „Ehemaligen“ seinen 75. Geburtstag feierte.

Zehn Jahre, genauer von 1953 bis 1963 war Artnur Knötgen als Oberlehrer in Baldersheim tätig. Gut muß die Erinnerung an den ehemaligen Pauker gewesen sein, sonst hätten nicht von über einhundert namentlich bekannten „Schülern fast alle den Weg zum Schülertreffen gefunden. Bis aus Bremen und aus der Schweiz kamen einige. Im Rahmen des Musikfestes trafen sich die Jahrgänge 1940 bis 1952, um alte Erlebnisse aufzufrischen und nachträglich den 75. Geburtstag ihres Lehrers zu feiern.

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Josef Unsleber, Mitinitiator des Treffens, brachte es auf den Punkt: „Es soll der Schulalltag wieder lebendig werden, Streiche aber auch Schicksalsschläge sollen ausgetauscht werden.“ Ein großes Lob habe sich der ehemalige Lehrer verdient, daß er aufrechte Menschen geformt hat.

Ein kleines Rahmenprogramm ließen sich die ehemaligen Schüler einfallen. Gerd und Margarethe Bauer sowie Marianne Neckenmann besangen Anekdoten aus dem Schulalltag. Otto Haaf, mit Lederhose und Ranzen als Schüler verkleidet, ließ den Tagesablauf in der Schule lebendig werden. Regelmäßig begann der Unterrichtstag mit einem Gebet und einem Gedicht. Danach mußte der Barometerstand interpretiert werden. Auch Amüsantes konnten die Schüler dabei hören. So war man einige Tage lang gut angesehen, wenn man nach einem Schlachtfest dem Lehrer Würste und Kesselsuppe mitbrachte.

Recht rüstig präsentierte sich Arthur Knötgen anschließend. Zwar habe ihn in letzter Zeit das Rheuma geplagt, doch sei es bei dem Gedanken wieder an seine alte Wirkungsstätte fahren zu dürfen, plötzlich wie weggeblasen gewesen. Nur der Zustand des ehemaligen Schulhauses mache ihm Sorgen. „Die Vorhänge habe ich noch angeschafft. Und das ist mindestens 32 Jahre her.

Stryjski, der seit seinem 16. Lebensjahr malt und heute in Ochsenfurt wohnt, hatte schon zweimal im Ochsenfurter Galeriele ausgestellt und ist mit etwa 20 Aquarellen im Baldersheimer Schulhaus zu sehen. Dort haben die Initiatoren des Schülertreffens auch Fotos aus der damaligen Zeit zusammengetragen.(C) mainpost – Christian Schnell

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