Ein Lichtermeer voll Wunderkerzen

Zu ihrem Herbstkonzert hatte die Musikgemeinschaft Baldersheim – Burgerroth in die Halle von Michael Neckermann eingeladen. Dirigent Siegfried Graf und seine Musiker boten den Zuhörern ein buntes Pro¬gramm. Durch den Abend führte die Ehefrau des Dirigenten, Conny Graf.

Die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth besteht zur Zeit aus 41 Musikern. Besonders stolz sind die Baldersheimer auf die große Anzahl ihrer Jungmusiker (bis 28 Jahre). 29 Jungbläser nahmen am Konzert teil und überzeugten bereits mit einzelnen Solostücken. Vor einem Jahr stießen viele Jugendliche zur Kapelle hinzu, so dass die Alterspanne von elf bis 59 Jahre reicht.

Die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth hat sich in ihrer heutigen Form 1972 gegründet. Seit mehr als 25 Jahren gehören dem Verein Paul Metzger, Michael Neckermann, Otto und Roland Haaf an.

Mit dem „Festruf“ von Hans Kolditz begann das umfangreiche Konzert gefolgt vom Florentiner Marsch und Hanseatic Suite in vier Sätzen.
Mit einer Fahrradglocke wurde das erste Solostück „The Happy Cyclist“, dargebracht von Michael Flury, angekündigt. Bernd Geißendörfer heimste die ersten Begeisterungspfiffe mit „My way“ von Francois und Revaux ein. Mit „Der Komet“ und „The Millennium-Song“ endete der erste Teil der Aufführung und die Jungmusiker wurden in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Mit „Y.M.C.A.“ von Morali und Kernen begann der zweite Teil des Konzertes. Anschließend folgten zwei Solostücke. „Matrimony“ von Gilbert O’Sullivan, dargebracht von Florian Derks und die Löffelpolka von Antonin Borvicka. Solist Roland Haaf kam als Koch verkleidet auf die Bühne und löste mehrmals Applaus während des Stückes aus. Mit „Böhmischer Wind“ von Ernst Mosch und „Rosen so rot“ von Karl Vacek lud die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth ihre Gäste zum Schunkeln ein und versetzten mit ihren letzten Stück „Trara es brennt“ die Konzerthalle in ein Lichtermeer voller Wunderkerzen.

Vorsitzender Franz Mark bedankte sich bei allen Helfern, die tagelang die Halle geschmückt und dafür gesorgt hatten, dass die Gäste mit Trinken und Essen versorgt wurden. Weiter dankte Mark Michael Neckermann für die Bereitstellung der Halle sowie Claudia Neckermann, die die Gestaltung der Blumengestecke übernommen hatte. Mit Blumen verabschiedete Mark die Moderatorin des Abends, Conny Graf.

Ton und Rhythmik auf dem Prüfstand

Beim Konzertspiel des Nordbayerischen Musikbund (NBM) stellten in der Gelchsheimer Deutschherrn-Halle neun Kapellen mit insgesamt rund 300 Musikern ihr Können unter Beweis.

Mitwirkende waren die Musikgemeinschaft Baldersheim/Burgerroth (Leitung Siegfried Graf), das Jugendblasorchester Gelchsheim (Oliver Hummel), die Schülerkapelle und Jugendblaskapelle Hettstadt (Jürgen Reinhart), der Musikverein Sonderhofen (Kurt Müller), die Historische Trachten und Stadtkapelle Aub (Karl-Beinz Krieger), das Jugendblasorchester Unterpleichfeld (Armin Schuler), der Musikverein Estenfeld (Christian Wiechers) und die Musikkapelle Gelchsheim unter der Leitung von Dirk Wachtler.

Laut Professor Herbert Kamleitner (Rothenburg), der mit Bundesdirigent Ernst Oesterreicher (Bad Königshofen) und Studiendirektor Georg Bernet (Burglengenfeld) die Bewertung vornahm, werden die Intonationen, die Rhythmik und auch das Zusammenspiel der Kapellen bewertet. Daneben begutachten die fachmännischen Richter die Tonkultur ebenso wie Dynamik, Klangausgleich, die Artikulation und den Gesamteindruck der Kapellen und nicht zuletzt die Arbeit der Dirigenten.

Welchen Stellenwert das Konzertspiel besitzt, zeigt sich daran, so die stellvertretende Kreisvorsitzende des NBM Wilma Samfaß (Rimpar), dass sich so viele Kapellen der Kritik stellen wollten, dass einige sogar abgewiesen werden mussten.

Zu den zahlreichen Zuhörern die ein über dreistündiges abwechslungsreiches Programm erwartete, zählte auch der Schirmherr der Veranstaltung Landrat Waldemar Zorn. Auch der Kreischef genoss einen vergnüglichen Nachmittag, ebenso wie der ehemalige langjährige NBM-Kreisvorsitzende Hermann Deußer. Besonders erfreut zeigte sich Hermann Deußer darüber, dass das Konzertspiel, das er Ende der 60er Jahre ins Leben rief, auch heute noch Bestand hat. Nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis Würzburg. Der hat laut Deußer vor nahezu drei Jahrzehnten Zuschuss-Richtlinien festlegte, die beispielgebend waren für das gesamte Bundesgebiet.

Bevor sich die Mitwirkenden im Gemeinschaftschor unter Bundesdirigent Ernst Oesterreicher mit dem Frankenlied-Marsch und mit der Bayern-Hymne unter der Leitung von Kreisdirigent Wolfgang Heinrich verabschiedeten, dankte Wilma Samfraß ihrer Stellvertreter-Kollegin Esther Pfeuffer (Gaukönigshofen) für die zeitaufwändige Arbeit, die die Organisation des Konzertspiels mit sich bringt sowie der Gelchsheimer Musikkapelle, die für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt hatte.