Aprilwetter beim Maibaumaufstellen

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Bei noch schönem Wetter konnte der Maibaum durch die Kapelle zum Kornmarkt gebracht und aufgestellt werden. Als die Kinder der musikalischen Früherziehung ihre Darbietung zeigten, zogen schon die ersten Schlechtwetterwolken und kalter Wind auf. Das Jugendorchester konnte dann nur noch wenige Stücke spielen, bevor der Regen begann. Vielen Dank an die Feuerwehr, die ihre Halle für die Gäste des Maibaumfestes zur Verfügung stellte. Auch der Getränke- und Grillstand waren in kürzester Zeit zur trockenen Halle verlegt, so daß für die Anwesenden doch noch ein schönes Fest stattfinden konnte.

12. St.Georgsritt bei schönstem Wetter

Tatsächlich zogen Pferde über Pferde an den zahlreichen Zuschauern vorbei, die sich besonders rund um den Auber Marktplatz, an der Gollachbrücke sowie in Baldersheim aufgestellt hatten, und der schier nicht enden wollenden Prozession zuzusehen.

Zu bestaunen bei der farbenprächtigen Prozession waren Pferde aller Rassen, vom kleinen Pony bis zum schweren Kaltblut. Die aufwendig geschmückten Kutschen, vom Zwei- bis zum Fünfspänner, waren ebenfalls ein echter Hingucker für die Zuschauer. Pferde der verschiedensten Rassen und Größen, Zwergpferde und Ponys, Eselsgespanne und Westernreiter, eine Gruppe von Reiterinnen im Damensattel, Reitergruppen, Kutschen und Gespanne waren zum Teil von weit her gekommen, um an der Prozession teilzunehmen. Der feierliche Ritt startete von der Uffenheimer Straße aus, über den Auber Marktplatz hinweg, bis der Zug schließlich am Kornmarkt in Baldersheim ankam. Begleitet wurden die Reiter dabei von fünf Musikkapellen.

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Am Kornmarkt fand zu Füßen der Statue des Heiligen Georgs, des Schutzpatrons der Baldersheimer Pfarrkirche, eine ökumenische Andacht mit den Pfarrern Richard Tröge und Gregor Sauer statt. Die Pfarrer segneten Brot und Salz, das von Männern und Frauen in Gautracht an die Pferde verteilt wurde. Bis in die hintersten Winkel der Straßen rund um den Baldersheimer Kornmarkt standen Pferde, Kutschen und Menschen.

Anschließend begrüßte Bürgermeister Robert Melber die Gäste. Schirmherr in diesem Jahr war Manfred Ländner, der Bürgermeister von Kürnach und Mitglied des Kreistages in Würzburg, der Grußworte im Namen aller Abgeordneten an die Zuschauer richtete. Hans Manger, Veranstalter der feierlichen Prozession, war sehr zufrieden mit dem unfallfreien Verlauf des Ritts. Wie bei jedem Sankt-Georgs-Ritt gelang es ihm und den Mitveranstaltern wieder, Teilnehmer aus der ganzen Region zu mobilisieren.

Im Anschluss fand die Veranstaltung in der Festhalle Neckermann bei gemütlichem Beisammensein ihren Ausklang. Hier war für Speis und Trank bestens gesorgt und die Musikkapelle Baldersheim-Burgerroth unterhielt die Gäste mit zünftiger Blasmusik.

Sogar das Fernsehen war den ganzen Tag beim Sankt-Georgs-Ritt vertreten: Ein Kamerateam des Südwestrundfunks Baden-Württemberg filmte die traditionelle Veranstaltung.  Der Bericht kann am 30. April zwischen 18.45 und 19.45 in der Sendung „Unser Land“ gesehen werden.

Uli Wassermann und Alfred Gehring (c) mainpost

Böhmischer Abend mit den Hergolshäuser Musikanten

Ihr drittes Gastspiel in der voll besetzten Festhalle von Michael Neckermann gaben die Hergolshäuser Musikanten.

Die Kapelle unter ihrem Dirigenten Rudi Fischer, angekündigt als dreifache Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik, begeisterte ihr Publikum mit Blasmusik vom Feinsten.

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Das Publikum durfte auch gleich bei einer Premiere dabei sein, denn der Auftritt war für die Kapelle der erste in der neuen Saison. Besondern Applaus gab es für die Soli, ob mit Horn, Flügelhorn oder mit der Flöte. Das Repertoire der Kapelle aus dem nahe Schweinfurt gelegenen Waigolshäuser Ortsteil dem reichte vom „Dörfla“ bis zur Kuckuckspolka, vom tschechisch gesungenen Liebeslied bis zur „Schwarzen Madonna von Tschenstochau“. Der Abend – ein einziges „Hohes Lied der Blasmusik“ wurde immer wieder aufgelockert durch den einen oder anderen Witz von der Bühne, zum Schmunzeln oder zum laut mitlachen.

© mainpost – Alfred Gehring

Bei Dir zu Gast sein

Unter dem Bibelwort „Heute muss ich bei dir zu Gast sein” feierten (von links) Tatjana Lörner, Sophia Böhm, Theresa Wagenphal, Marius Müller und Tom Saliger ihre Erstkommunion mit Pfarrer Gregor Sauer. Im Anschluss an die Dankandacht segnete der Geistliche die kleinen Kreuze die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Helga Deppisch den Kindern zur Erinnerung an ihren großen Tag mit auf den Weg gab.

Geburtstags-Ständele bei Richard Hoos

Der Auber Ehrenbürger Richard Hoos feierte vergangene Woche 80. Geburtstag. Unter den zahlreichen Gratulanten war Bürgermeister Robert Melber, von der Kirchenverwaltung Baldersheim Roland Haaf, Matthias Groll und Norbert Stegmaier, die ein Bild von Baldersheim überreichten.

Die Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth spielte seinem Ehrenmitglied unter der Leitung von Siegfried Graf ein Ständchen. Vom Pfarrgemeinderat überbrachte Martha Flury Glückwünsche. Auch Michael Neckermann von der Soldatenkameradschaft Baldersheim war unter den Gratulanten.

Im Bild Bernd Geisendörfer (Vorsitzender der Musikgemeinschaft Baldersheim-Burgerroth), Roland Haaf, Michael Neckermann, Matthias Groll, Richard Hoos und Norbert Stegmaier.

Richard Hoos gilt in Baldersheim als der Ansprechpartner, wenn es um die jüngere Geschichte seines Heimatortes gilt.

Der Jubilar wurde 1928 in Baldersheim als eines von vier Geschwistern geboren. Die Eltern hatten einen kleinen Bauernhof und ein kleines Geschäft. Er ging in Baldersheim zur Schule. Sein Jahrgang war als erster von der achtjährigen Schulpflicht betroffen. Nach seiner Schulausbildung absolvierte er eine verkürzte zweijährige kaufmännische Lehre. Nach der Abschlussprüfung im Jahr 1944 musste er gleich einrücken. Seine Militärzeit verbrachte er zunächst am Westwall, danach beim Reichsarbeitsdienst. Er kam 1945 in französische Kriegsgefangenschaft. Erst 1948, nach mehr als drei Jahren, konnte er wieder ins heimatliche Baldersheim zurückkehren.

Hier war er Landwirt auf dem elterlichen Betrieb, der mit sechs Hektar recht klein war. Die Landwirtschaft war seine Leidenschaft, mehr als die Arbeit als Kaufmann. Doch der kleine landwirtschaftliche Betrieb war zu wenig. Als ihm 1965 die Stelle des Gemeindeschreibers in der damals noch selbstständigen Gemeinde Baldersheim angeboten wurde, nahm er an. Dies Stelle sollte er nur vorübergehend übernehmen. Aus „Vorübergehend“ wurde aber doch dauerhaft und im Jahr 1968 übernahm er zusätzlich auch die Stelle des Gemeindeschreibers und die Kassenverwaltung im Riedenheimer Rathaus. Nach der Gebietsreform übernahm ihn die neu gebildete Verwaltungsgemeinschaft Aub. Dort war er zuständig für das Standesamt, die Rentenversicherung, für Friedhofslasten und für die Landwirtschaft. Gesundheitliche Gründe waren der Anlass, dass er 1988 in den Ruhestand ging.

Richard Hoos wird in Baldersheim gerne als Heimatforscher bezeichnet. Gegen diese Bezeichnung wehrt sich der bescheidene 80-Jährige. Er hat Interesse am Geschehen im Ort, interessiert sich auch für Familiengeschichte und immer wieder kommen zu ihm Leute mit Schriftstücken, die in altdeutscher Schrift verfasst sind. Denen hilft er gerne weiter, denn die Sütterlinschrift kann er noch lesen. Er hat stets einen Blick auf die Akten aus der Gemeinde Baldersheim gehabt, damit diese beisammen bleiben. In Baldersheim sind nach seinen Worten noch viele Unterlagen auch aus dem 17. Jahrhundert vorhanden. Die Akten vor 1653 wurden aber leider im 30-jährigen Krieg zerstört. Richard Hoos sieht sich aber deswegen weder als Archivar, noch betreibt er Forschungen in den alten Akten.

Neben seinem Beruf hat er sich immer auch ehrenamtlich engagiert. 42 Jahre lang gehörte er der Kirchenverwaltung in Baldersheim an, 24 Jahre davon war er Kirchenpfleger. Bei der Baldersheimer Feuerwehr war er rund 20 Jahre lang aktiv und ist heute noch passives Mitglied. Im Soldaten- und Kameradschaftsverein Baldersheim übte er 44 Jahre lang die Ämter des Schriftführers und des Kassiers aus und auch bei der Musikkapelle ist er seit vielen Jahren passives Mitglied.

Mit seiner derzeitigen Gesundheit ist er zufrieden. Er lebt in Baldersheim im ruhigen Siedlungsgebiet in einem Haus gemeinsam mit seiner Schwester. „Dass ich einmal 80 Jahre alt werde, hätte ich nie gedacht,“ bemerkt er nachdenklich. Dass er im Jahr 2000 zum Ehrenbürger der Stadt Aub ernannt wurde, kam für ihn völlig überraschend. Damit hat er nie gerechnet, das hat er auch erst wenige Tage vorher erfahren. Da er einige Jahre lang der einzige Ehrenbürger der Stadt war, hat er sich richtig gefreut, als vor einigen Jahren zwei weitere Ehrenbürger ernannt wurden.

Uli Wassermann (c) mainpost