Reichelsburgfest: Die Zusammenfassung

vom 24. – 26. Juni 2011

auf der historischen Reichelsburg

Auch dieses Jahr fand in Baldersheim bei Aub wieder das historische Reichelsburgfest auf der Burgruine der Reichelsburg statt.

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Eröffnet wurde das Fest am Freitag mit der Gruppe “Crossfire”. Unter freiem Himmel ging es mit Rock- und Popmusik in den alten Gemäuern durch die Nacht.

Am Samstagabend übernahm der Truchsess von Baldersheim, Karl der Erste, die Schlüssel der Burg. Als besondere Attraktion gab es den fast schon legendären Ritterschmaus. Eine ganze Sau wurde frisch gegrillt. Für Stimmung sorgten am Abend die Obernzenner Musikanten. Nach Sonnenuntergang wurde in der einzigartigen Atmosphäre des alten Burghofs ein Theaterstück aufgeführt.

Der Sonntag begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst auf der Burg. Im Anschluss daran spielte die Musikkapelle Oellingen auf. Zum fränkischen Hochzeitsessen begrüßte die Bullenheimer Weinprinzessin die Gäßte auf der Burg. Die Kindergartenkinder zeigten am frühen Nachmittag ihr tänzerisches Können. Den Festausklang gestalteten die Musikkapelle Gelchsheim und die Bläsergruppe der Grundschule Aub.

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Reichelsburgfest: Haarscharf an der Revolte vorbei

Trotz Regen feierten viele in romantischer Umgebung

Fast schon traditionell konnte Truchsess Karl (Nestmeier) am Samstagabend aus den Händen des Auber Bürgermeisters symbolisch die Schlüssel der Reichelsburg entgegennehmen. Weniger traditionell war, dass die Baldersheimer zumindest am Samstag auf ihr traditionell schönes Sommerwetter verzichten mussten. Der Auber Bürgermeister äußerte deshalb auch seine Bedenken, die Schlüssel der Reichelsburg zu übergeben: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch die Schlüssel der Burg anvertrauen kann, ihr habt Zelte aufgebaut, das sieht ja aus, wie in einem Heerlager“, befürchtete der Bürgermeister: „Ich kann ja nicht sehen, ob unter den Leuten Bewaffnete sind.“

„Schau doch mal zum Himmel: Es regnet!“ stellte Hofmarschall Michael Neckermann fest, doch der Bürgermeister war auch hier nicht um eine Antwort verlegen: „Das ist kein Regen, das sind die Tropfen, um die ihr wochenlang gebetet habt. Der Herr hat euch erhört.“ Erst als der Truchsess sich dafür verbürgte, keine Revolte anzetteln zu wollte, war der Auber Bürgermeister bereit, die Schlüssel der Burg herauszugeben. Truchseß Karl, unterstützt von seinem Sohn Jakob, nachdem ihm seine Hofdame abhanden gekommen ist, nahm die Schlüssel der Burg dankbar entgegen und erklärte das Reichelsburgfest für eröffnet.

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Spätestens ab dann stand dem erfolgreichen Festverlauf nichts mehr im Wege. Die Obernzenner Musikanten spielten auf, Lichterketten erhellten den Innenhof der Burgruine und obwohl der Nieselregen bis spät in den Abend anhielt, ließen es sich die Gäste bei Ritterschmaus „Sau am Spieß“ und anderen Leckereien gut gehen. Unter Pavillons trotzten sie der Witterung und genossen die romantische Umgebung des Burghofes.

Weithin war der angestrahlte Burgfried der Reichelsburg über den Wäldern der Gollach zu sehen und als Truchsess Karl dem Bürgermeister die Aussage entlocken wollte, mit dem Reichelsburgfest das schönste Fest zu feiern, stimmte dieser zu:

„Hier in dieser einmaligen Umgebung feiert ihr eines der schönsten Feste der ganzen Region.“

© mainpost – Alfred Gehring

Nachts arbeiteten die Burggeister
Erfolgreiche Inszenierung

Reges Leben herrschte auf der Baustelle der Baldersheimer Reichelsburg am Samstagabend. Tagsüber werkelten die Maurer, nachts die Geister. So konnte jetzt endlich Klarheit geschaffen werden, wer seinerzeit einige Mauern auf der Ruine der Reichelsburg wieder aufgebaut hatte: Geister waren es, Geistermaurer! Beim Reichelsburgfest stellten Laienschauspieler der Musikgemeinschaft Baldersheim/Burgerroth die Szene nach.

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Nachdem die Maurer (dargestellt von Otto Haaf und Phillip Stegmaier) des Meisters Mörtel (Michael Neckermann) auf Anweisung des Baumeisters (Bernd Geißendörfer) tagsüber die Baustelle eingerichtet hatten und vor lauter Brotzeit nicht sehr viel zum Arbeiten kamen, übernahmen nachts die Burggeister der Reichelsburg die Initiative. Unter Leitung ihres Obergeistes (Sebastian Knopf) richteten die Untergeister (Phillip Wagenpfahl und Karl Nestmeier) wild schimpfend während der Geisterstunde die fragliche Mauer nach ihren Vorstellungen auf, der reguläre Bautrupp mussten am Morgen das begonnene Werk nur noch fortführen und die Restarbeiten erledigen.

Erst spät am Abend warteten die Baldersheimer mit der Aufführung des von Sven Lörner geschriebenen und inszenierten Stückes auf. Mit originellen Dialogen verstanden sie es, die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu gewinnen.

© mainpost – Alfred Gehring